Auf der Suche nach... Zorn

Ca. 2 Stunden nachdem sich Ryan und Ilana "zurückgezogen" haben...

Behutsam tasteten die noch warmen Finger seine Haut und die Tätowierung an seinem Oberkörper entlang. Ihr Atem hatte sich längst wieder beruhigt – im Moment genoss sie es einfach mit dem Kopf auf seiner Brust zu liegen und seinem Herzschlag zu lauschen. Sein Herzschlag – ein eindeutiges Zeichen für Leben. Genau wie die warme Haut, der ruhige Atem und jede Bewegung der letzten zwei Stunden.  Nichts wies darauf hin, dass der Mann an ihrer Seite eigentlich tot sein sollte. Nichts außer der kleinen Tatsache, dass er um am Leben zu bleiben die Kraft eines anderen Menschen brauchte... oder dass es ihre Kraft war, die zur Zeit in ihm schlummerte. Sie würde ihm mehr davon geben, wenn sie könnte.  Wenn sie wüsste, wie sie sich regenerieren könnte. Oder würde sie sogar soweit gehen auf ihr eigenes „Wesen“ zu verzichten? Zu viele Gedanken. Viel zu viele. Ilana hob den Kopf und suchte nach den hellen, grünen Augen des Mannes. Einen Moment lang betrachtete sie jene still, versuchte sich zu sammeln, den Fokus zurückzugewinnen – Zorn. Sie brauchten Zorn als zweites Element ihres Schutzzaubers. Aber wie kam man an Zorn?

„Mein...“, ein kurzes Räuspern – der Hals war durch die vorherigen Stunden noch deutlich ausgetrocknet. „Mein Schwiegervater ist voller Zorn gegen mich. Mein Ex-Schwiegervater meine ich... Freddys Dad eben.“. Vielleicht erschien bei der Erwähnung des Namens sogar das Bild Freddys vor seinen Augen – immerhin gehörte die erste Erinnerung an ihm seit einiger Zeit ihm. „Er gab mir die Schuld an seinem Tod... und er... ehm...“. Einen Moment lang suchte sie nach Worten. „Er erträgt den Gedanken nicht, dass sein Erbe eines Tages an mich übergehen wird. Freddy war ein Einzelkind, musst du wissen. Und.. na ja... er hat auf vielen Wegen versucht das zu verhindern... einer führte ihn ins Gefängnis... wo mir einfällt... es dürfte schwer sein, an ihn ranzukommen.“. Ein kurzes Kauen auf der Unterlippe. „Vielleicht die Schwiegermama? Dafür müssten wir nach Bukarest... hm... hast du niemanden, der zornig auf Dich ist?“. So viele Worte, die das entspannte Schweigen brachen. Erst jetzt bemerkte sie selbst den Redeschwall und setzte ein entschuldigendes Lächeln und einen kurzen Kuss auf seine Lippen nach.

"'s er im Bau hockt, hängt mit Dir zusamm'n?"
Geraten, gibt sich eine erste Antwort, nicht wirklich als solche erkenntlich in der Formulierung, haftenden Gedanken nach, still um sie beide verblieben.

Tatsächlich gab sich jener Augenblick einer eigenen, friedlicheren Ruhe hin.
Wenig Leben konnte das Haus in letzten Tagen nicht vorweisen, im Gegenteil. Führte jener Nachmittag, allmählich und langsam in den Abend mündend, beinah zu erstmaligen aufatmen seit geraumer Zeit.
Sanftes Weiß der Decke, versetzt mit dutzenden kleinen Stiftsockellampen, unscheinbar und nüchtern ohne den Effekt ihres leuchtenden Inneres, erstreckten sich über Ryans Blicke, bis er jene Ilanas verklungenen Stimme folgend, seiner eigenen aus Nachfrage bestehenden Antwort, zu ihrem Gesicht schweifen lässt.

"Spontan wär' 's Miriam. Die ganze Familie dahint'r gleich mit. So schnell un' wortlos, wie 's Mäd'l aus London is', könnt' ich nich' einschätz'n, wie 's da mit der Wiedersehensfreude abläuft."
Sogleich schiebt sich in der, dafür eingefügten, kurzen Pause ein halbes, übliches Lächeln über seinen linken Mundwinkel. Den Gedanken nachhaftend, Gesichter und Szenen sortierend, vergangene Begegnungen und Menschen vor geistiges Auge führend, streichen die Fingerkuppen einer Hand beiläufig und langsam über Ilanas schmalen Rücken die Haut auf und ab.
"'s war'n imm'r ma' 'nen paar Leute, den'n Ian un' ich auf die Füße getret'n sin'. In Tschechien lief 's etwas aus 'm Rud'r, wir hab'n 'nen inoffizell's Hausverbot für Prag."

"Für die ganze Stadt?!", kommt es da im ersten Moment zu plötzlich, um die Überraschung zu darin zu verbergen. "Was habt Ihr denn da angestellt?".

Einen Moment lang sieht sie ihn fragend an – dann reibt sie sich leicht die Stirn, streckt die Beine einmal durch und verhakt sie schließlich mit seinen. Es braucht noch ein Seufzen und das kurzzeitige Kauen auf der Unterlippe, ehe sie sich doch zu einer Antwort auf die Frage hinreißen lässt.

"Ja... ja, es hängt mit mir zusammen. Er... mh... der Baron hat verschiedene Wege gesucht, um mich aus seiner Familie zu... entfernen. Er wollte die Ehe annulieren lassen, mir den Namen nehmen... und kam irgendwann auf die Idee, es sei doch vielleicht praktisch, wenn ich bei einem Einsatz umkäme. Also hat er mich, als Erziehungsmaßnahme, nach Sibiu geschickt – zu einem alten Orochi-Gebäude, das angeblich verlassen sei. Hm. Vampire, die die alten Einrichtungen für sich entdeckt hatten, hat er vorher nicht erwähnt. Das Ganze endete mit einer Menge Napalm und Feuer. In Aktensprache hieß das Befehlsverweigerung. Aber nachdem rauskam, dass er davon wusste... gab es einen internen Kreuzzug, der für Constantin hinter Gittern endete. Zorn gibts dafür also bestimmt... genug?".

Ein mattes, eher schwaches Schmunzeln schließt die Geschichte. Als ihr Körper sachte auszukühlen beginnt, schmiegt sie sich dichter an ihn. Es braucht auch noch einige Momente des Schweigens, ehe sie resümiert:

"Das Potential ist da. Aber in den Katakomben des Templerbezirkes rumzuspuken, bleibt sicherlich nicht unbemerkt. Und der Baron würde sich garantiert dagegen wehren... nachhaltig."

Mit dem fast tonlosen Lachen geben sich Ryans Blicke erneut der schlichten Decke hin.
Folgend verbleibt er darauf still, unter dem Zwielicht des einkehrenden Abends, durch Fenster in das Innere der Wohnung dringend, ordnet er die hinzugefügten Fakten Ilanas für sich selbst.

Verwunderung gibt sich in einer kleinen Spur seiner eigenen Mimik her, als sie abschließt, ihr Gesicht abermals wahrnehmend, ein lockeres Lächeln, dem Gefühl nach nichts im Leben könnte wirklich Schwierigkeiten oder Probleme langfristig aufbereiten, hervorbringend.

„Dein Club hat 'nen Privatknast? Was frag‘ ich. Wär' 'ne Überraschung, wenn sie 's nich' hätt'n.“ leicht feixende und amüsierte Gedankengänge dringen frei seiner Stimme heraus.
„Un' Du hatt’st Dich geg'n alle Wege gewehrt, die „der Baron“ zuvor in Betracht zog?“
Reine Neugierde den gewonnenen Eindrücken von ihr bilden seine Worte, nicht umhinkommend, den Titel mit passenden Grinsen eigenwillig zu betonen, prüft Ryans Arm instinktiv die Möglichkeit, ihren Körper aufgrund des langsam ausklingenden Wärmepegels noch einmal näher an sich zu ziehen.
„Is' Potenzial, damit hast recht.“, fügt sich die Bestätigung am Ende ein und in einem unscheinbaren, kleinen Zwischensatz klärt Ryan dabei beiläufig die vorrangegangene Überraschung möglichst einfach auf. „Inoffiziell, 's heißt, wenn uns bestimmte Leute oder Polizist'n, die auf zwei Gehaltslist'n steh'n, erkenn'n, könnt' 's zu 'ner unfreiwillig'n Einladung bei jemand'n komm'n. 's Land hat so 'nen bescheid'nen Ruf, was der'n Meth angeht. Ian un' ich fand’n 's auch, un' der Gedanke lag nah', 's 's Zeug bess'r weg sollte.“

"Er hätte mich einfach fragen können. Dann hätt ich ihm sogar ne offizielle Verzichtserklärung unterschrieben. Ich meine... was soll ich damit? Ich hab... genug. Aber Templer habens ja nich so mit dem "Reden", mh?". Dabei muss sie beinahe kurz grinsen. "Und mir von außen so reinfuschen zu lassen... darauf steh ich nicht.".

Langsam schweift der Blick aus dem Fenster hinaus in den dämmernden Abend.

"Meth-Küchen hochnehmen... ja, das ist nicht gern gesehen. Na ja, perspektivisch betrachtet.". Ein kurzes Wiegen des Kopfes, ehe sie wieder zu ihm sieht. Nur kurz gleitet der Blick zu seinen Lippen, ehe sie schwach lächelnd schließt: "In London hast du noch keinen Mist gebaut? Ich meine... ich gehe auch mit dir nach Prag, wenn uns sonst nichts einfällt. Aber das kann wirklich schmerzhaft enden..."

"'s könn'n wir uns aufheb'n, für 'nen schön'n Urlaub oder so, 'kay?"
Ein lockeres Zwinkern für sie, darauf drücken sich seine Schultern in den Stoff des Bettes zurück, stemmen den Brustkorb ein schwaches Stück hinauf, lässt sich in dem kurzen strecken jedoch wenige Sekunden darauf zurücksinken.

"London; bisher nich'."
So knapp die Antwort auch ausfällt, so eigenwillig könnte sie wirken. Der Versuch dies auch weiterhin zu vermeiden; nur darauf zu warten diesen Zustand zu ändern; die Möglichkeiten dahingehend sind lang, werden seinerseits von gleichweg nachfolgenden Worten vertrieben:
"Un' 's könnt' ma' cool sein, Dich mit "dem Baron" auszusprech'n. 's wird 'nen groß's Gespräch, ich seh 's vor mir." Seiner einfachen, lockeren Mimik nach wechselt sich das Grinsen ein letztes Mal ab, bevor Ryan die Frage aufgelangen lässt. "Willst Du ihn wiederseh'n un' Dich damit aus'nander setz'n?"

"Wozu?", kommt es da promt, vielleicht sogar überrascht. Die Matratze knirscht leicht auf, als sie sich etwas aufstemmt und über ihn lehnt, nicht bedrohlich - vermutlich dient das Ganze nur der Bewegung an sich. "Ich meine... ich kenne den Mann kaum. Ich habe ihn vielleicht vier oder fünf Mal in meinem Leben gesehen... er mag mich nicht. Warum muss ich das aus der Welt schaffen? Ist es das wert? Den Stress?"

Langsam sinkt ihr Oberkörper auf ihn hinab, bis die Lippen kurz auf seine treffen, sich wieder lösen und einem schmalen Grinsen weichen: "Also Hochzeitsreise nach Prag? Oder nennen wir's eher Survivaltraining?"

Während ihre Worte hervorgelangen, führen sich Ryans Augen offenkundig über ihren Oberkörper. Sollte sie es nicht besser kennen, es könnte ganz den Anschein haben, er höre nicht zu, jedesmal auf neue gefallen an ihrer Form und Schönheit findend.

Erst der Themaschwenk ihrer letzten Fragen schafft es seine Blicke zurück zu ihren Augen zu führen, sogleich mit zwei, drei unregelmässigen Lidschlägen der Überraschung Ausdruck zu verleihen und für jenen Moment baff zu offenbaren.

"Kleine ... ", damit endet der Satz so kurz er ist und Ryan grinst über sich selbst, als es ihm nicht sogleich gelingt, einen flotten Spruch darauf herzugeben.
"... ey, ne, warte ...", ein dabei ersichtliches strubbeln über eigene Haare ohne sich mit dem Kopf vom Bett anzuheben fügt sich in die Worte. "... 'kay. Is' 's nich' auffallend, wie ähnlich sich die beid'n Bezeichnung'n sein könn'n? Prag is' ma' garnich' schlecht dafür ... für beides." mit einem leichten Schmunzeln setzt er zu einem Kuss an, dafür etwas angehoben, den Raum zwischen beider Gesichter überbrückend.

"Könnt' Stress werd'n, für Dich.", Gedanken zu vorangegangener Antwort Ilanas drängen sich nach jener Berührung zurück. "Wie is' 's mit Frederick un' sein'm Vater gewes'n? Würd' er sein'n Vater so seh'n woll'n, im Knast un' verbittert?"

Verdammt, musst du eigentlich immer sagen, was du grade denkst?! So oder ähnlich konnte es in Ilanas Kopf erklingen, als sie realisiert, wie viel mehr sie mit diesem einen Wort vor wenigen Sekunden offenbart hat. Tatsächlich folgt auf sein erstes Stocken eine leichte Rötung auf ihren Wangen. Und doch muss sie schließlich grinsen. Vermutlich hätten sich die Gedanken schnell weiter um das unerwartete Thema gesponnen. Irgendwo zwischen spontaner Panik und unbeschreiblicher Neugier. Hätte. Wäre da nicht noch ein zweites Thema. Sobald es zurück zu Constantin kommt, verzieht Ilana dezent das Gesicht.

„Freddy hatte kein gutes Verhältnis zu seinem Vater. Das heißt aber nicht, dass er ihn gern so gesehen hätte. Auf der anderen Seite... hätte ihm der Gedanke, dass der Baron“ – den Titel spricht sie übrigens ganz schnörkellos und selbstverständlich aus – „ ... mich aus dem Weg räumt, sicherlich noch weniger gefallen.“

Der Kopf sinkt auf seine Brust, der Blick schweift ein zweites Mal gen Fenster, ehe sie leiser weiterspricht. „Meinst du, wir sollten ihn besuchen, um Zorn einzusammeln? Oder später einfach... irgendwann? Ich kann ihm auch einfach die Verzichtserklärung schicken.“

Für einige Sekunden wird es still.

„Es kann auch einfach nur eine von vielen Reisen sein.“, fügt sie nach einer kleinen Ewigkeit dezent an. „Irgendwie ist ja... jeder Tag Survivaltraining. Aber nicht jeder Tag ist ...“. Verdammt, Ilana, hör auf! Der Satz bricht mit diesem Gedanken auch einfach ab.

Nochmals gibt sich Ryan einem beinah tonlosen Lachen her, spürbar durch die sachte Bewegung seines Brustkorbs, auf welchem sie ihren Kopf abgelegt hält, die vorrübergehende Pause zuvor für eigene Gedanken, vielleicht jenen Gedanken, solch einer Vorstellung beider zusammen hin, genutzt, oder eigentlichem Thema nachgehaftet; somit zumindest, ihrem eigenen überraschten Verhalten, schließlich mit diesem kleinen, angetanen Lächeln verbleibend.

"Is' 'nen Punkt.", kommentiert er die zwei Ansichten zu des Barons Werdegang. "Hät' gedacht, 's is' trotzdem so 'ne Art Familiensache, 's schmäl'rt sich durch 'nen indirekt'n Mordversuch. Wär' 's Wiedergutmachung, die er leist'n könnt'. Un' um 's Drama drum zu klär'n, könnt' er danach 's Bonbon krieg'n, sein Erbe nich' in Deinen Händ'n zu wiss'n."
So er dabei die direkten Gedanken gleich ausspricht, fügt sich eine leichte Bewegung seines Kopfes dahin, etwas zu Ilana hinabzusehen.
"Nur lass'n Deine Jungs nich' jed'n dahin, hrm? Oder habt Ihr 'nen Tag der offen'n Tür?"

Gab sich die letzte Frage so offen ihr her, betrachtet er sie noch still einen Moment und fügt aus dem Nichts mit bei: "Den Tag würd'n wir dann toppen, aye?", gepaart mit einem kurzen Augenzwinkern.

Kurz wiegt sie den Kopf hin und her, noch immer auf seiner Brust liegend. "Also... ich bin mir sicher, wir kämen rein. Ob Kay und du aber wieder rauskämt, ist 'ne andere Geschichte.". Das leichte Schmunzeln in den Worten kann er förmlich raushören. "Es gibt immer irgendwen, der Verrat riecht. In dem Knast sind ja nicht nur Templer...", bei letzterem wird sie tatsächlich etwas leiser, fast nachdenklich.

"Aber vielleicht wär das ne Idee. Irgendwie gruselig, den alten Vampir wiederzusehen...". Ein kurzes Stocken, dann hebt sie doch den Kopf, um ihn anzusehen. "Also kein echter Vampir... aber wenn er spitzere Eckzähne hätte... etwas blasser wäre... es käme schon hin.".

Nun kann er das Schmunzeln auch sehen, während sie ihn unverholen mustert und mit dem Zeigefinger den Konturen seines Kinns folgt. "Ist es komisch, dass sowas in meinem Kopf aufplöppt? Ich meine... nicht Constantin.". Ein kurzes Grinsen. "Eher das andere Thema. Heiraten. Hast du mal drüber nachgedacht? Also.. allgemein mein ich. Oder konkret. Je nachdem..."

Irgendwie scheinen beide Themen akut genug in ihrem Kopf zu schweben, um keines wirklich fallen zu lassen. Immerhin blitzt durchaus etwas Neugierde durch die in den letzten Tagen so matten Augen.

"Die Biester mög'n Dich, hrm?" Das Lächeln täuscht über Gedanken zu der Möglichkeit vielleicht hinweg, die sich mit dem Baron bietet.
"'kay, Graf Zahl is' 'ne richtig gute Wahl, nur der Platz, wo er festsitzt, 'nen Problem. Deine Jungs könnt'n sogar Oh und Dich in Frage stell'n, wenn die Aktion mit den Geistern bemerkt wird. Wenn wir die Sache ohne Aufseh'n bewältig'n, keine Hexenjagd im Anschluss folgt, nehm'n wir 's."

Ein gespieltes nach ihrem Finger schnappen, zeigt seine Zähne kurz, als Ryan diesen versucht damit sacht zu fangen, grinst im Anschluss jedoch offen und einfach.
"Ich bin Christ, allgemein is' heirat'n vorgeseh'n.", das direkte Wort nicht weiter umschleichend, nimmt er die Antwort mit ruhiger Stimme, ohne erneut dem Stocken zu verfallen. "Un' ich will 's auch irgendwann, 'ne richtige Ehe, was für immer eben."
Darauf folgendes Nicken gibt sich unterstreichend sowie Ilana wie als Frage gleichzeitig dar. "Was mit Dir? Hast Du sowas nochma' "geplant" für Dein Leben?"

"Am besten... ruf ich dort mal an und frage. Es könnte ne echte Mission werden. Um das durch zu ziehen, müssten wir Sicherheitssysteme ausschalten. Kameras und magische Sperren. Das unbemerkt zu machen...", da wiegt sie den Kopf leicht hin und her. "... wird schwierig. Aber vielleicht hat er ja mal Ausgang?".

Seinen Ausführungen über das Heiraten folgt sie aufmerksam, auch wenn aus ihrer Mimik zunächst kaum eine Wertung des Gehörten ersichtlich ist. "Müsstest du dann nicht auch eine Christin heiraten?", kommt es schließlich mit leichtem Grinsen, ehe sie sich einmal durchstreckt, nur um sich danach auf seinen Schoss zu ziehen und dort einfach sitzen zu bleiben, während sie ihn offen ansieht.

"Bei mir? Hm. Nein, es war eigentlich nicht nochmal geplant. Aber ich plane ja sowieso nicht viel.". Ein kurzes, eher schwaches Schmunzeln begleitet ihren Blick, als jener von seinen Augen nachdenklich seinen Oberkörper hinabgleitet, gefolgt von den Fingern, die ein weiteres Mal die Konturen seines Tattoos entlangfahren. "Weißt du... nach Freddys Tod habe ich vieles für mich... abgeschrieben? Ich bin niemand, der unbedingt heiraten muss, weil irgendwelche Traditionen es von mir verlangen. Ich dachte auch nicht, dass ich das nochmal in Betracht ziehen würde. Der Tod ist überall gegenwärtig. Jede Mission, jeder Einsatz könnte das Ende bedeuten. Oder sogar schlimmeres. Es lohnt nicht, groß zu planen. Ich... ich kann auch keine Kinder kriegen...". Für einen Moment bleibt der Blick stehen, als bahne sich eine nicht allzu ferne Erinnerung ihren Weg hinauf. Sie wird aber direkt wieder verdrängt, ehe sie mit einem bitteren Lächeln wieder zu ihm aufsieht. "Wer will das schon? Eine Frau, deren Lebensdauer so ungewiss ist. Und dann nicht einmal die Aussicht auf Kinder... das ist nicht unbedingt attraktiv."

Ein tonloses Lachen, eher trauriger Natur, folgt ihrem Blick, fort von ihm hinaus aus dem Fenster gen frühen Abend. "Aber... wenn es nach mir ginge... dann zählt eigentlich etwas ganz anderes.". Als ihre Augen seine ein weiteres Mal treffen, wirken sie auf liebevolle Weise ernst - untermalt von einem sachten Lächeln. "Die Ehe ist ein Versprechen. Ein Versprechen zu zweit durch das Leben zu gehen, egal, wie lange es dauert oder wohin es führt. Sie ist ein Band, das geknüpft wird. Ein Gefühl, angekommen zu sein. Dieses Gefühl mag ich. So wie ich das Band mag. Ich würde nicht sagen, dass ich irgendetwas... plane. Aber... wenn es sich richtig anfühlt, wäre ich dabei. Wenn er sich richtig anfühlt...".

Der Satz endet genau so, begleitet von dem sanften Streichen der Finger über seinen Brustkorb.